almerimar3Über 6 Monate sitzen wir im Winterlager in Almerimar/Spanien fest! Eine Ersterfahrung, die wir uns anders – nicht besser oder schlechter – einfach „anders“ vorgestellt hatten.

Der Hafen ist gut geeignet für einen längeren Winteraufenthalt. Das Klima ist mild, wir mussten den Ofen nur wenige Abende, kurz heizen lassen. Leider gab es diesen WinterstürmeWinter viel Wind und ungewöhnlich viel Regen! Die Infratsruktur ermöglicht es die üblichen Winterarbeiten und einiges mehr zu erledigen und die Liegeplatzgebühren sind definitiv niedrig!

Man liegt in einem Ort mit kurzen Wegen zu günstigen Liegeplatz2Supermärkten und anderen Geschäften, und wenn das Ganze etwas artifizielles hat, findet doch genug „normales Leben“ statt fürs wohlfühlen. Im Sommer möchte ich nicht hier sein!!!!

Wir haben uns mehrmals einen Mietwagen geleistet zu Preisen, die unglaublich sind! So kostete uns ein Opel Corsa – all inklusiv  – 49€ plus Sprit, für  ca. drei Wochen????? So konnten wir einige Ausflüge ins Hinterland machen und die notwendigen Einkäufe in den Hinterland2Baumärkten unkompliziert erledigen. War so nicht eingeplant.

In den 6 Monaten haben wir viele nette, freundliche, ungewöhnliche, strange und auch einige wenige unsympathische Menschen kennen gelernt… Muss man erlebt haben, kann man nicht erzählen, ist ein anderes Leben… Udo und Alex vom TransOcean Stützpunkt Almerimar haben „Deutschenabende“ organisiert und waren für die Überwinterer zentraler Anlaufpunkt: Wenn alle TOs so sind, wäre nicht schlecht!

Das Leben auf der Somnambule ist angenehm. Sie bietet den Platz, der uns wichtig war und die Technik/Ausstattung erfüllt auch unsere Erwartungen. Der Petroleumherd ist ein Wermutstropfen: immer wieder verstopfen die Düsen oder es entstehen Undichtigkeiten – so langsam entwickelt sich der Wunsch nach einem Gasherd!

Leider ist das Boot immer noch nicht komplett fertig. Es bleiben noch einige offene Baustellen – obwohl vieles gemacht wurde. Das Arbeiten im Hafen war OK. Einige Arbeiten mussten wegen Staub und Lärm in der Gästekajüte ausgeführt werden und damit kam doch einiges an Staub ins gesamte Schiff – es ging aber! Während der monatlichen Checks – Motor, Bugstrahlruder, Ankerwinsch usw. – mussten wir trockendocfeststellen, dass an einem undichten Simmering vorbei, Wasser ins Bugstrahlruder vorgedrungen war und Getriebe und Motor angefressen/zerstört waren. Reparatur war nicht möglich, so dass ein Austausch erforderlich wurde. Die Somnambule musste ins Trockendock, ein neues Bugstrahlruder beschafft werden. Der Umbau ging ganz gut von der Hand und das neue Ruder ist um einiges effektiver als das alte – aber die Kosten haben uns ein unerwartetes Loch ins Budget gefressen.

Negativpunkte des Winterlagers waren die Internetverbindung und die Strompreise. Ersteres haben wir am Schluss durch prepaid Telefonkarten in den Griff bekommen. Die Strompreise führten dazu, dass wir den Landstrom nur wenige Tage, immer dann wenn Schweißarbeiten an standen, in Anspruch genommen haben – die Solarpanel haben sich gut bewährt!!!selfi

Jetzt warten wir auf den richtigen Wind, um unsere Reise Richtung Griechenland fort setzen zu können. Wir werden Almerimar in guter Erinnerung behalten und sind dennoch froh, wenn es weiter geht!

Grüße
Arno

Winterlager
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